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Abschluss der Dorferneuerung bei Kartoffelbraten gefeiert

Idealen Platz zum "Wachsen“ geschaffen

Fotos: Wilhelm Figge
Blick auf die Zukunft: Die Bömighäuser Kinder waren maßgeblich für die Dorferneuerung und das Abschlussfest, bei dem ihnen ein Baum gewidmet wurde.

 

Die Strecke zwischen DGH und Jugendraum, zwei Projeken der Dorferneuerung, ist herbstlich dekoriert, Frauen in rustikalen Kostümen begrüßen die Gäste und verkaufen Lose für die Tombola, bei einer Treckerausstellung halten Oldtimer-Freunde inne und fachsimpeln. Die Goddelsheimer Besenmacher sitzen pfeifenrauchend am Rand und binden Reisig zusammen, Imker und Jäger klären über ihreArbeit auf und verkaufen ihre Produkte. Kinder tummeln sich auf dem Spielplatz oder probieren sich bei Handwerks-angeboten wie dem Korbflechten aus. Meist bleibt es trocken, das Feuer für die Kartoffeln lodert und eine große Anzahl von Menschen genießt vor und im DGH Geselligkeit und Leckereien rund um die Kartoffel. Die Welleringhäuser zeigen die Arbeit am Butterfass, drinnen demostrieren weitere Handwerker wie Zuckerguss Künstlerin und Kräuterfrau ihr Schaffen. Die Damen vom Stickeclub lassen sich über die Schulter schauen, während sie Pflaumen, Erdbeeren oder Ananas zu Marmelade verarbeiten oder Zucchinis sauer einlegen. Der Musikverein Rhena spielt, ebenso die „Fidelen Mühlhäuser Orgelpfeifen". Den Gottesdienst mit Pfarrer Kai-Uwe Schröter haben Gottfried Busch und Xenia Kautz begleitet. Schließlich werden alle Kinder am „Baum der Zukunft zusammengerufen", den sie mit persönlichen Anhängern geschmückt haben. „Wir müssen achtsam sein, um jungen Menschen ein attraktives Zuhause zu bieten", erklärt Ortsvorsteherin Wilma Saure. 31 der 255 Bömighäuser seien jünger als 14 Jahre, erklärt sie stolz – die Stelle zwischen dem Spielplatz und dem Jugendraum sei für den Baum wie für die junge Generation ein „idealer Platz zum Wachsen"

Programm für Gemeinde erhofft

Bei der Dorferneuerung wurde das Dorfgemeinschaftshaus saniert, die Straße „Baumschule" erneuert, der Vorplatz der Kirchesamt Ehrenmal neu gestaltet, das ehemalige Wiegehäuschen unter Regie der jungen Bömighäuser zum Jugendraum umgebaut und ein Strandbad sowie ein Weg zum See eingerichtet. Knapp 712000 Euro kosteten die Vorhaben der Gemeinde, als Zuschuss gab es knapp 375000 Euro vom Land. Dazu kamen elf private Projekte. Investitionen und Förderung seien die eine Seite der Dorferneuerung, erklärte der Erste Kreisbeigeordnete Karl-Friedrich Frese. Die andere: „Es ist eine wichtige Aufgabe, die Menschen mit auf den Weg zu nehmen, damit sie selbst die Zukunft in den Ortsteilen gestalten." Freundschaft und Zusammenhalt seien es, die das Dorfleben attraktiv machten, befand auch Bürgermeister Thomas Trachte. Die Gemeinde hatte ursprünglich geplant, zusammen mit Bömighausen auch Neerdar und Welleringhausen als Förderschwerpunkt einzurichten – eine Änderung der Richtlinien verhinderte dies. Detlef Ückert vom Gemeindevorstand erklärte, dass dieser einen neuen Antrag gestellt habe, dass die gesamte Gemeinde Willingen
ein Dorferneuerungsprogramm auflegen kann. (wf)

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